2016 im Blick zurück - 2017 im Blick voraus

Gestalten Sie aktiv mit beim Zuzenhausen der Zukunft!

                                                                                                                                                                                                        Bericht: Bernd Schlesinger

Wenn Bürgerrechte über die Wahrnehmung des Wahlrechts hinausgehen sollen, dann hat Bürgermeister Dieter Steinbrenner mit dem Neujahrsempfang die richtige Mischung gefunden. Seit 2009 versammeln sich weit über 200 Bürgerinnen und Bürger in der Häuselgrundhalle, blicken bilanzierend zurück auf das vergangene Jahr und lassen sich die Ziele des neuen Jahres erklären. Dabei werden jegliche Erklärungen zur Lage der Nation vermieden, die Zuzenhäuser konzentrieren sich ganz auf ihr Dorf. In einer bunten Bilderschau leben noch einmal die stimmungsvollen Impressionen vom Dachsenfranzfest und das Feuerwehrjubiläum auf. Zum Abschluss des „amtlichen Teils“ singen alle das Zuzenhäuser Heimatlied und suchen dann den Plausch mit den Nachbarn bei der zünftigen Vesper.

Auch beim Jahresrückblick 2016 und dem Ausblick auf das Jahr 2017 durfte sich Bürgermeister Dieter Steinbrenner wieder auf eine voll besetzte Häuselgrundhalle freuen. „Ganz ohne Ehrungen und das Vesper gibt es nicht einmal fer umme“, wundert sich der Schultes über das treue Interesse seiner Bürgerschaft an der Entwicklung ihrer Gemeinde. Das gestiegene Haushaltsvolumen wird auch für 2017 einen Investitionsschub ermöglichen. Das größte Infrastrukturprojekt hat 2016 beim Abwasserzweckverband gestartet. Für rund 9 Millionen Euro soll die Verbandskläranlage ausgebaut und zukunftsfähig gemacht werden. Wasserversorgung und Abwasserentsorgung bilden auch innerhalt der Gemeinde einen Investitionsschwerpunkt. Für den Gesamtentwässerungsplan wird das 24 Kilometer lange Kanalnetz zurzeit aufgenommen, die Rechgasse soll 2017 komplett neu gemacht werden. Ob mittels Inlinerverfahren oder im offenen Graben wird die Kanalinspektion ergeben. Die in gutem Zustand befindlichen Wasserversorgungsanlagen wurden zur Fernwartung technisch aufgerüstet.

Der Friedhof hat ein naturnahes Grabfeld erhalten und die Friedhofskapelle soll 2017 eine Überdachung der Nordseite mit Verbesserung der Außenlautsprecheranlage erhalten. Damit wären die Investitionen auf dem Friedhof für die nächsten Jahre erst mal abgeschlossen. Dafür ist die Gemeinde bei der Glasfaserverkabelung „nicht so weit, wie wir gerne sein wollten. Der Zweckverband Fibernet arbeite zwar mit Hochdruck, kämpfe aber mit unerwarteten Schwierigkeiten. 2017 soll nun die Haupttrasse von Meckesheim der Bahn entlang nach Hoffenheim verlegt werden. Die beiden Backbone-Stationen sollten längst in Betrieb sein. Ende 2017 soll dann „endlich auch die Feinplanung für die Gemeinde vorliegen.“

Die Flüchtlingswelle kommt mit der Leerung der zentralen Kreisunterbringung nun auch in Zuzenhausen an. 15 Menschen wohnen bereits in Zuzenhausen, 15 weitere Menschen muss die Gemeinde in diesem Jahr aufnehmen. „Stellen Sie uns Wohnungen zur Verfügung“, appellierte Bürgermeister Dieter Steinbrenner an die Bürgerschaft. Die Gemeinde trete auch gerne als Mieter ein. Der Vogelpark steht nach der Auflösung des Vereins der Vogel- und Naturfreunde im Eigentum der Gemeinde. Nach Prüfung verschiedener Optionen hat sich der Gemeinderat als umweltverträglichste Lösung für die Erweiterung des Schullandheims auf dem Areal entschieden. Nur Protest gegen das Projekt lässt Bürgermeister Steinbrenner nicht gelten. Er fordert bessere Vorschläge oder Alternativen ein. „Nur dagegen sein reicht nicht aus bzw. bietet keine Lösung!“

Im dörflichen Gesellschaftsleben zeichnen sich Umbrüche ab. Nachwuchsprobleme habe die Partnerschaft mit La Colle sur Loup in Frankreich. Vom 25. – 29. Mai 2017 soll sich eine Delegation auf die Reise an die Cote d´Azur machen. „Fahren Sie mit, melden Sie sich an“, warb Bürgermeister Steinbrenner für die Reise in den Süden. Das originelle Dachsenfranzfest 2016 war das letzte seiner Art. Immer mehr Vereine stiegen mangels Nachwuchs aus. Dafür soll das Fest am Fluss, eigentlich als einmaliger Event im Jahr 2015 geplant auf Wunsch der Vereine am 22. und 23. Juli 2017 wiederholt werden. Die Zuzenhäuser feiern noch immer gerne, wie das Fest zum 125-jährigen Bestehen der Feuerwehr bewies. Großer Zapfenstreich, Dorfabend und der Festumzug waren Höhepunkte des Jahres 2016.

Die Spendenfreudigkeit der Bürgerschaft für die Gemeinde ist ungebrochen. Das Blumenwappen am Bahnhof wird seit jeher von einer Spendenaktion getragen, die Vogelkirschbäume in der Bahnhofsanlage wurden mit 6000 Euro durch Spenden mitfinanziert. Die neuen ökumenischen Gesangsbücher in der Friedhofskapelle finanzierte die Irmgard Freiberger Stiftung, die Kiwani Club ermöglicht mit der Aktion „Wünsch Dir was“ die Hilfe für bedürftige Menschen und Vereine. Das Flohmarktkomitee spendet alljährlich 2000 Euro für den Kindergarten, die Abteilung Heimatpflege gestaltet den Osterbrunnen, der Angelsportverein säubert die Elsenz samt Ufer und die Ortsgruppe des Roten Kreuzes war neben zwei Blutspendenaktionen 60 Mal als Ersthelfer im Einsatz. Dieser unentgeltliche, uneigennützige Einsatz sei unverzichtbar, präge, gestalte und trage das Dorfleben, würdigte Bürgermeister Dieter Steinbrenner das breite Engagement in der Bürgerschaft. 

Zuzenhausen in Zahlen: 92 Kinder besuchen das Kinderreich, 92 Kinder die HäuselGrundschule, 62 Kinder die Montessorischule, 22 Kinder erblickten 2016 das Licht der Welt, 13 Brautpaare wurden getraut und in Stille gedachte die Versammlung dem Tod von 25 Mitbürgerinnen und Mitbürgern.

Das Jahr 2017 kann nach den feierlichen Klängen des Bläserensembles Credo unter der Leitung von Harald Hofmeister viele denkwürdige Momente bringen. Dazu wünscht sich  Bürgermeister Dieter Steinbrenner mit Hilfe der Bürger neue Facetten in den Perspektiven an der Elsenz. Jeder könne aktiv beim Zuzenhausen der Zukunft mitgestalten. Besser wissen helfe kaum, besser machen schon. „Seien Sie deshalb Bessermacher und kein Besserwisser!“

Fotos: Werner Hilscher